Institut Kunst / Bachelor

Fidel Stadelmann

ROD 2016

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ROD is the name of a piece of land occupied since March 2015 in protest against the escalating phenomenon of land-grabbing in Warsaw and the world. The ROD Collective is in favor of the widest possible use of direct action tactics against land grabbing and the global food market. We aim to reclaim land, making it available to local community in order to produce healthy, high-quality food from a reliable source and independent from global corporations. On the ROD we experiment with independent sources of energy, grow food and try to explore alternative technologies. We think that knowledge and learning should be democratic and freely available to everyone.

 

Ich habe in der Zeitspanne von Juli 2015 bis August 2016 mehrere Male ROD besucht. Neben kleineren Projekten wie u.a. Brunnen bauen, Gärten kultivieren, Häuser renovieren, Holz für den Winter vorbereiten, haben wir auch versucht, in diesem Areal einen selbstversorgenden und autarken Raum zu erschaffen. ROD 2016 ist eine mehrteilige Arbeit, basierend auf einem im Freien stehenden Windrad und einer Installation im Innenraum. Das Windrad produziert Strom und lädt damit eine Autobatterie, diese wiederum ist Teil der Installation und versorgt das iPad mit Energie. Auf dem iPad und in der Wandarbeit werden wichtige Momente wiedergegeben, die während des Projekts in ROD aufgetreten sind. Die gesamte Arbeit wurde aus recyceltem Material realisiert: das Windrad aus einer alten Waschmaschine, das Haus aus Holzpaletten, gefundenen Fenstern, Plastikblache, etc.

 

Peter dachte an alles. «Slightly» befahl er, «hol einen Arzt.»

«Aye, aye», gab Slightly prompt zurück und verschwand – und kratzte sich ratlos am Kopf. Doch ihm war klar, dass man Peter gehorchen musste. Also kam er kurz darauf mit ernster Miene und Johns Hut auf dem Kopf zurück.

«Bitte, Sir», sagte Peter und ging auf ihn zu. »Sind Sie Arzt?»

Der Unterschied zwischen ihm und den anderen Jungs war bei solchen Gelegenheiten, dass sie wussten, dass es nur gespielt war, während für Peter gespielt und wahr genau dasselbe waren.

Das machte ihnen manchmal Sorge, zum Beispiel wenn sie spielen mussten, dass sie schon zu Abend gegessen hatten.

Wenn sie das Spiel unterbrachen, klopfte er ihnen auf den Finger.

«Ja, kleiner Mann», antwortete Slightly ängstlich, der schon ganz aufgesprungene Knöchel hatte.

«Bitte Sir,» erklärte Peter, «da liegt eine Dame, sie ist sehr krank.»

Sie lag vor ihren Füssen, aber Slightly war schlau genug, sie nicht zu sehen.

«Mmh, äh, tja», sagte er, «wo liegt sie denn?»

«Auf der Lichtung dort drüben».

«Ich werde ihr so ein Glasding in den Mund stecken», sagte Slightly, und er spielte, dass er es tat, und Peter wartete. Es war ein banger Moment, als das Glasding wieder herausgezogen wurde.

«Wie geht es ihr?», erkundigte sich Peter.

«Mmh, äh, tja» erwiderte Slightly, «dies hat sie gesund ge-macht.»

«Bin ich froh» rief Peter.

«Ich schaue heute Abend noch einmal vorbei», sagte Slightly. «Gebt ihr Rinderbrühe aus der Schnabeltasse.» Nachdem er John den Hut zurückgegeben hatte, holte er dreimal kräftig Luft – das tat er immer, wenn er eine Schwierigkeit gemeistert hatte.1

 
 

1 James Matthew Barrie. Peter Pan, Anaconda Verlag, Köln 2013, S. 73 f.

Fidel Stadelmann «ROD 2016» | Institut Kunst, Diplom Bachelor 2016
Fidel Stadelmann «ROD 2016» | Institut Kunst, Diplom Bachelor 2016
Fidel Stadelmann «ROD 2016» | Institut Kunst, Diplom Bachelor 2016