Institut Kunst / Bachelor

Monika Iseli

mapping waves

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Im Zentrum meiner Malerei steht das Erforschen der Wahrnehmung, die Möglichkeiten – genutzte wie ungenutzte – unsere Welt mit den uns zur Verfügung stehenden Sinnen zu erfassen. mapping waves zeigt eine Auswahl von acht Ölbildern einer Serie in verschiedenen Formaten.

 

Zu Beginn stehen meist schnelle Skizzen in Kohle auf Papier, die einen bestimmten Moment des Hörens oder eine klangliche Atmosphäre situativ aufnehmen. Auf die grundierte Leinwand werden spezifische Farbtöne als Untermalung aufgetragen. Danach arbeite ich mit nur einer einzigen Farbe den Raum um eine Form heraus, die mit jeder weiteren Farbschicht mehr und mehr definiert wird. Schliesslich entsteht ein Körper, der zwar erahnt werden kann, sich jedoch diffus im Bildraum abhebt.

 

In meiner Malerei suche ich nach Formen der Transformation und Möglichkeiten der «Umschreibung» sinnlicher Erfahrungen. Besonders interessiert mich der Klang, die auditive Komponente in unserer Erfassung von Umgebung und Atmosphäre. mapping waves beschäftigt sich mit dem Klang als einem Phänomen und einem Erlebnis, die Arbeit hinterfragt dabei die Grenzen und Überschneidungen unserer sensuellen Möglichkeiten.
Ich orientiere mich einerseits an wissenschaftlichen Forschungsergebnissen, wie beispielsweise den Erkenntnissen des französischen Arztes Alfred A. Tomatis (1920-2001) über das Hören und über unsere Wahrnehmungsfähigkeit oder an den neusten Forschungen der NASA zu elektromagnetischen Vibrationen und Geräuschen im Weltall. Andererseits verhandele ich in den Bildern gleichermassen eigene praktische Erfahrungen und konkrete Erlebnisse zu Klang und Wahrnehmung.

 

Wichtig für die Arbeit ist zudem die Beschäftigung mit Musiktheorie, insbesondere mit der Tonalität. Die Farbigkeiten der Bilder ergeben sich demnach aus meinen Berechnungen zu Wellenlängen von Ton- und Farbfrequenzen. Die Seitenverhältnisse der Rahmen entsprechen den Frequenzverhältnissen bestimmter Klangereignisse. Klang ist ein zeitliches Ereignis und somit spielt der Faktor Zeit bei der Wahl der Maltechnik eine wesentliche Rolle. Die nach jeder gemalten Schicht benötigte Trocknungsphase lässt das Bild langsam entstehen. Dieser Prozess steht so in einem Spannungsverhältnis zu den schnellen Zeichnungen und auch zum unmittelbaren zeitlichen Erleben eines Klangereignisses.

Monika Iseli «mapping waves»  | Institut Kunst, Diplom Bachelor 2016
Monika Iseli «mapping waves»  | Institut Kunst, Diplom Bachelor 2016