Institut Kunst

Bachelor

 

Denise Fonjallaz

Schutzmassnahmen
 

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Ich arbeite mit den unterschiedlichsten Medien, vor allem aber mit Fotografie, Malerei und Collage. Oft verbinden und überschneiden sich die Medien, wie bei der Nitrodrucktechnik mit der ich sehr viel gearbeitet habe. Die Drucktechnik ermöglicht mir, eine Verbindung von Malerei und Fotografie zu schaffen und vielschichtig zu arbeiten. Der Umgang ist sehr komplex und erfordert immer wieder Materialrecherchen. Man bewegt sich ständig zwischen dem Gesteuerten und dem Zufall.
Die Nitrodrucktechnik erlaubt collage-artig zu arbeiten und lässt genug Freiraum für eigene künstlerische Interpretation oder Neuinterpretation, da die Ergebnisse nicht so klar voraussehbar sind wie bei einer anderen Drucktechnik oder der Fotografie an sich. Die Malerei wird zum Ergänzenden, zu dem was wir nicht auf den ersten Blick, in einem Moment oder einem Bild erfassen können. Die Malerei, mit der ich den Druck fortführe bedeutet ein Erweitern des Bildes auf eine andere Ebene.

Farbe ist ein wichtiger Aspekt, für mich ein Gefühl.
Ich sammle viel, wie beispielsweise Bilder, Fotos, Film Stills, Texte, Gedanken, Material, Erinnerungsstücke. Ich integriere sie in meine Arbeit und sie sind Input und Inspiration für neue Werke. Meine Arbeiten sind in der Form sehr unterschiedlich, was sie zusammenhält sind Ausgangslage und Herangehensweise. Die Sammlung an sich – ob inhaltlich oder im Aufbau der Arbeit – ist immer Teil davon und wird zur Erinnerungsarbeit geprägt von meinem persönlichen Kontext. Die Sammlung an sich, als Erbe und als Gedächtnis unserer Gesellschaft und Kultur, ist für mich in meiner Arbeit wichtig geworden. Die Weiterführung des persönlichen sich Erinnerns und der Umgang mit Dingen weitet sich auf eine allumfassende Analyse und Auseinandersetzung mit der Sammlung als Kulturerbe aus.

Meine künstlerische Praxis geht immer von einer Fragestellung aus. Es geht mir dabei nicht in erster Linie darum, inwiefern ich mir diese Frage beantworten kann, sondern was ich alles dabei erfahre wenn ich versuche eine Antwort zu finden. Möglicherweise sind die Erfahrungen die Antworten auf meine Fragen.

Meine Kunst soll keine eindeutigen Antworten liefern. Sie behauptet nichts, sie bestimmt nichts. Meine Kunst soll dem Betrachter Fragen stellen.
Der Prozess von der Frage bis hin zum fertigen Werk ist ein langer Weg den ich zu beschreiben versuche. Wenn ich von künstlerischen Arbeiten spreche sage ich oft, Kunst ist Philosophie im Material. Ich denke auch für mich und meine Arbeit ist dies sehr treffend formuliert. Ich arbeite oft aus einem Interesse heraus, aus der Neugierde für ein Thema, für ein bestimmtes Material oder auch eine Farbe. Ich beschäftige mich theoretisch damit, dann, in der materiellen Umsetzung durch ein bestimmtes Medium, kommt für mich ein Bereich hinzu, der das Rationale hinter sich lässt. Das intuitive Arbeiten ist ein wichtiger Aspekt in meiner künstlerischen Praxis, weil es so überraschend ungeplant und nicht lenkbar ist.

Für mich gibt es zwei verschiedene Methoden oder Herangehensweisen an eine Arbeit und ich schätze sie beide. Die überlegte, planende und recherchierende Methode und die intuitive, über das Material sich-findende Methode. Da beide Arbeitsweisen parallel laufen können, schliessen sie sich nicht gegenseitig aus.

Denise Fonjallaz
brandeislu@hotmail.com

 

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